Agi­les Pro­jekt­ma­nage­ment wer­tet die Tätig­keit des Pro­jekt­lei­ters deut­lich auf.

In unserem kürzlich abgeschlossenen Innovationseminar „Agiles Management“ am 28. September in München wurden die Herausforderungen Agilen Arbeitens und Leistungssteigerungsoptionen von Agiler Methodik in der Produktentwicklung im Experten- und Teilnehmerkreis intensiv diskutiert. Ein Thema stach hervor: die Rolle des Projektleiters im Agilen Management Team.

Eine häu­fig gestell­te Fra­ge ist die Ver­än­de­rung der Rol­le des Pro­jekt­lei­ters, wenn aus­ge­hend von klas­si­schem F&E‑Projektmanagement Agi­les F&E‑Projektmanagement ein­ge­führt und umge­setzt wird.

Häu­fig ist der Pro­jekt­lei­ter im klas­si­schen Umfeld nur begrenzt mit den Befug­nis­sen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten aus­ge­stat­tet, die es ihm erlau­ben, Pro­jekt­schief­la­gen mit geeig­ne­ten Gegen­maß­nah­men wirk­sam ent­ge­gen­zu­wir­ken und das Pro­jekt zurück auf die Plan­zi­el­li­nie zu füh­ren. Meis­tens kann er ledig­lich Pro­jekt­schief­la­gen erken­nen, berich­ten und bes­ten­falls geeig­ne­te Maß­nah­men vor­schla­gen, über deren Umset­zung ande­re oft teil­in­ter­es­sen­ori­en­tiert ent­schei­den. Es fehlt ihm an Durch­schlags­kraft in der hier­ar­chi­schen For­ma­ti­on der Linienorganisation.

Im Agi­len Umfeld ist der Pro­jekt­lei­ter nicht Teil des Agi­len Ent­wick­lungs­teams, sei­ne Rol­le wird vom Agi­len Coach über­nom­men, der in der Agi­len Arbeits­um­ge­bung eine voll­kom­men ande­re Auf­ga­be als der frü­he­re Voll­zeit­pro­jekt­lei­ter ver­ant­wor­tet. Wie der Name bereits sagt, ist er Coach eines eigen­ver­ant­wort­lich arbei­ten­den Ent­wick­lungs­teams, das die Steue­rung der Pro­jekt­ak­ti­vi­tä­ten im ope­ra­ti­ven Pro­jekt­all­tag selbst­be­stimmt und eigen­ver­ant­wort­lich über­nimmt und somit Lei­tungs­auf­ga­ben und Aus­füh­rungs­auf­ga­ben inein­an­der ver­zahnt und inte­griert aus­übt. Die Auf­ga­ben des klas­si­schen Pro­jekt­lei­ters wer­den somit zum einen Teil von dem Agi­len Coach und zum ande­ren Teil von dem Agi­len Ent­wick­lungs­team übernommen.

Par­al­lel dazu wird im Über­gang zum Agi­len Pro­jekt­ma­nage­ment der klas­si­sche Pro­jekt­lei­ter zum Agi­len Pro­jekt­ma­na­ger als Mit­glied des Agi­len Manage­ment Teams, das sich aus dem Tech­no­lo­gie­ver­ant­wort­li­chem, aus dem Mark-/Ver­triebs­ver­ant­wort­li­chem und eben auch aus dem Pro­jekt­ma­nage­ment­ver­ant­wort­li­chen zusam­men­setzt. So wird aus einem oft macht- und wir­kungs­lo­sen klas­si­schen Pro­jekt­lei­ter und Ter­min­jä­ger ein wir­kungs­star­ker Macher und Mana­ger des Ent­wick­lungs­pro­jekt­vor­ha­bens. Als Teil des Agi­len Manage­ment­teams und los­ge­löst von hier­ar­chi­schen Begren­zun­gen der Lini­en­or­ga­ni­sa­ti­on stimmt der Pro­jekt­ma­na­ger markt- und tech­no­lo­gie­re­le­van­te Vor­ga­ben im Agi­len Manage­ment­team ab, lei­tet die­se Vor­ga­ben als Leit­plan­ken im Rah­men der Agi­len Pla­nungs­run­den an das Agi­le Ent­wick­lungs­team wei­ter und führt Ergeb­nis­ab­wei­chun­gen aus dem Agi­len Report­ing als Teil der Agi­len Pla­nung im Agi­len Ent­wick­lungs­team und mit Unter­stüt­zung des Agi­len Coa­ches zusammen.

Pro­jekt­lei­ter, die durch den Agi­len Ver­än­de­rungs­pro­zess lau­fen, wer­den so deut­lich in ihrer Rol­le auf­ge­wer­tet und in ihren funk­tio­na­len Auf­ga­ben und Ver­ant­wort­lich­kei­ten gestärkt. Der Erfolg Agi­len Arbei­tens liegt nicht zuletzt auch and die­ser ver­än­der­ten Auf­stel­lung der Projektmanagers.