Fünf Schlüs­sel­aspek­te zur Digi­ta­li­sie­rung von Unternehmen

„Wo Digitalisierung nicht Umsatz und Wachstum steigert oder Kosten und Cashbedarf reduziert, ist sie wertlos.“, Dr. Frank Seeger.

1. Grund zur Digi­ta­li­sie­rung: Für Unter­neh­men geht es dar­um, pro­fi­ta­bel zu wach­sen, die Ertrags­kraft zu ver­bes­sern, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit abzu­si­chern und den Unter­neh­mens­wert zu stei­gern. Nur in die­sem Kon­text ist zu prü­fen, wie Digi­ta­li­sie­rung dem eige­nen Geschäfts­mo­dell dient. Seit Erfin­dung des Com­pu­ters mit Binär­sys­tem 1 und 0 vor 80 Jah­ren läuft die­se Veränderung.

2. Was digi­ta­li­siert wer­den soll: Wo Digi­ta­li­sie­rung nicht Umsatz und Wachs­tum stei­gert oder Kos­ten und Cash­be­darf redu­ziert, ist sie wert­los. Ihre stra­te­gi­schen Leit­plan­ken lau­ten Kun­den­be­dürf­nis­se bes­ser erfül­len oder inter­ne Effi­zi­enz der Wert­schöp­fung steigern.

Das schärft den Blick auf drei stra­te­gi­sche Stoß­rich­tun­gen, die nicht nur greif­bar wer­den, son­dern für die sich Mit­strei­ter, Spon­so­ren und Akzep­tanz im Unter­neh­men fin­den. Das kön­nen Pro­duk­te sein, die smar­ter, also intel­li­gen­ter, wer­den durch Ver­net­zung mit der Peri­phe­rie. Das ver­bes­sert letzt­lich den Kom­fort und spart Res­sour­cen. Das kön­nen inter­ne Wert­schöp­fungs­pro­zes­se sein, was welt­wei­te Stand­or­te betrifft oder den Ein­be­zug von Lie­fe­ran­ten.  Und das kann das smar­te Mar­ke­ting betref­fen, also Ver­triebs­pro­zes­se von der Bedarfs­sen­si­bi­li­sie­rung bis hin zur Kun­den­bin­dung und Weiterempfehlung.

3. Her­aus­for­de­rung für Unter­neh­men: Um das Ziel zu errei­chen, benö­ti­ge ich drei Din­ge: Ich muss wis­sen, wo ich ste­he; ich muss den Weg zum Ziel fest­le­gen und ich muss alle Betei­lig­ten auf den Weg mit­neh­men. Erfah­rungs­ge­mäß gibt es drei Rei­fe­stu­fen: Die Zöge­rer, dar­un­ter vie­le mit­tel­stän­di­sche Maschi­nen­bau­er und klei­ne­re Bau­zu­lie­fe­rer. Die Akti­vis­ten, die zwar bereits unter­wegs sind, aber ohne Ziel und wirk­li­che Stra­te­gie. Sie haben in Insel­lö­sun­gen inves­tiert, ohne das Gan­ze zu sehen.

Dazu gehö­ren oft Medi­zin­tech­nik und ande­re High Tech-Branchen.
Die Pio­nie­re ste­hen auf der drit­ten Stu­fe. Sie sind weit fort­ge­schrit­ten und sind die gro­ßen Play­er wie Goog­le, Ama­zon, SAP und Micro­soft. Auch sie müs­sen stets nachjustieren.

4. Kom­pe­ten­zen zur Digi­ta­li­sie­rung: An der tech­no­lo­gi­schen Kom­pe­tenz fehlt es meist nicht. Es geht eher dar­um, dar­aus ein neu­es Geschäfts­mo­dell zu ent­wi­ckeln mit pro­dukt­un­ab­hän­gi­gen Nut­zen­an­ge­bo­ten, neu­en Abrech­nungs­mo­del­len und Ertrags­mög­lich­kei­ten. Und das auf Basis belast­ba­rer Pra­xis­fäl­le in teils unbe­kann­ten Märk­ten mit neu­en Anwen­dun­gen, die umfas­sen­de Markt­re­cher­chen erfordern.

Ver­netz­te Pro­zes­se brau­chen fla­che Hier­ar­chien, Co-Working und Ent­schei­dun­gen in Echt­zeit mit hoher Trans­pa­renz. Wann ent­schei­det der Mensch, wann der Algo­rith­mus? Wie ver­än­dert sich Füh­rung in den Pro­zes­sen? Wer ver­ant­wor­tet die Digi­ta­li­sie­rung? Es ent­ste­hen neue Rol­len und eine neue Agen­da für den Tech­nik­chef, die ohne exter­ne Hil­fe nicht gelingt.

5. Inter­dis­zi­pli­nä­rer Dia­log: Der Tri­ath­let muss den Wett­be­werb allein durch­ste­hen. Aber für alle Dis­zi­pli­nen hat er im Ide­al­fall einen Coach, der ihm die Fines­sen der ein­zel­nen Sport­art ver­mit­telt. Digi­ta­li­sie­rung ist ein sol­cher Tri­ath­lon, den man nicht im Sprint gewinnt, son­dern über die vol­le Distanz. Es geht dar­um, dass genug Ver­än­de­rungs­fä­hig­keit im Unter­neh­men vor­han­den ist. Es braucht Chan­ge Agents, die die Ver­än­de­rung trei­ben. Und es geht um die Qua­li­fi­zie­rung der Mit­ar­bei­ter in den neu­en Rol­len und Kompetenzen.

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